Zur Startseite

BN-Interkulturell

Gentechnik, Ernährung, Marktschirm

Heilkräutergarten Hallertor

Ortsgruppen

Zabo/Dutzendteich

Ziegelstein/Buchenbühl

Publikationen

Osterhase in Gefahr: Lebensraum des Feldhasen schwindet

Der Legende nach versteckt „Meister Lampe“ an Ostern die bunten Eier – noch. Schwindende Lebensräume, Mangel an Kräutern und zunehmender Verkehr machen dem Feldhasen zu schaffen. Beim Ostereinkauf kann jeder helfen.

Pressemitteilung vom 25. März 2024

Der Feldhase fühlte sich eigentlich mal wohl in der Agrarlandschaft. Heute ist er wie viele andere Arten der Feldflur ein seltener Anblick geworden und steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Er braucht artenreiche Kräuter-Nahrung sowie Verstecke vor Fressfeinden und für die Jungenaufzucht. In der intensiv genutzten Agrarlandschaft ist beides selten geworden. Dazu kommen noch die Gefahren durch Straßen und zunehmenden Verkehr sowie generell abnehmender Lebensraum durch Siedlungen und Gewerbegebiete. 

„Der Feldhase ist ein Kräuterspezialist. Doch die sind in der intensiven Landwirtschaft selten geworden“, unterstreicht Wolfgang Dötsch von der BN-Kreisgruppe Nürnberg. „Um einen weiteren Rückgang der Hasenbestände zu vermeiden, brauchen wir den Erhalt und die Aufwertung der Landschaft mit blütenreichen Wiesen, Rainen, Säumen, Versteckmöglichkeiten wie alten Heckenbeständen und Brachflächen sowie einen Biotopverbund zur Vernetzung der Lebensräume“, fordert Wolfgang Dötsch. Davon würden auch viele andere Arten der Agrarlandschaft wie Goldammer, Kiebitz, Grasfrosch oder viele Insektenarten profitieren. Der Biotopverbund auf 15 Prozent der Offenlandfläche ist seit dem erfolgreichen Bienen-Volksbegehren im Bayerischen Naturschutzgesetz verankert und seine Herstellung bis 2030 gesetzliche Pflicht. „Leider hapert es bei der Umsetzung des Volksbegehrens besonders im Bereich Biotopverbund – hier passiert noch viel zu wenig“, kritisiert Wolfgang Dötsch.

Kritik übt die BN-Kreisgruppe auch am nach wie vor hohen Flächenverbrauch im Landkreis, der die Lebensräume nicht nur des Feldhasen laufend einschränkt.

Aber auch jeder Einzelne kann beim Ostereinkauf Gutes tun. „Wer sich jetzt über Schoko-Osterhasen und bunte Ostereier freuen will, sollte Erzeugnisse aus ökologischem Landbau oder lokalen Naturschutzprojekten nachfragen. Bio-Fairtrade-Schokolade schützt vor Pestizideinsatz. Auch bei bunten Ostereiern sollte man nicht auf Käfigeier hereinfallen, denn bei den gefärbten Eiern muss die Haltungsform nicht gekennzeichnet sein“, erklärt Wolfgang Dötsch. Der BN empfiehlt, Eier aus ökologischer Haltung zu kaufen (Stempelkennzeichnung 0 auf dem Ei) und selbst zu färben.

Der Feldhase ist ein Tier mit beeindruckenden Fähigkeiten: Er ist ein Meister der Tarnung mit hervorragendem Gehör. Durch seine langen, kräftigen Hinterbeine ist der Feldhase sehr flink: Auf der Flucht erreicht er Geschwindigkeiten von etwa 50 km/h, kurzzeitig sogar bis zu 70 km/h – das ist schneller als ein Rennpferd im Galopp! Dabei schlägt er 90-Grad-Haken und kann bis zu drei Meter hoch und sieben Meter weit springen. Um die Damen zu beeindrucken, liefern sich die männlichen Hasen in der Paarungszeit spektakuläre Boxkämpfe und Wettrennen. Übrigens: Vom Wildkaninchen kann man den Feldhasen durch seine deutlich größeren Ohren unterscheiden.


Pressemitteilung zum Download

Osterhase in Gefahr